Das Frühjahr 2024 hat es wettermäßig in sich. Nicht nur im April, sondern auch schon vorher war es aprilmäßig. Regen und Sonne, warm und kalt wechselten sich stündlich und täglich ab. Eines aber blies durchgehend, der Wind teils mit Sturmstärke. So auch bei den ersten beiden Regatten des Jahres. Aber der Reihe nach.
EssenRuhrCityCup 23./24. März
Es sollte meine 47. Regatta auf dem Baldeneysee werden und der Wind kam aus optimaler südwestlicher Richtung. Gestartet wurde direkt vor den Stegen des Veranstalters Wassersportverein Baldeney 1909 in Richtung Wehr. Die Stärke war enorm und durch den Deutschen Wetterdienst wurde vor Sturm von bis zu 38 Knoten (= 8 Beaufort = 70km/h) gewarnt. Und so kam es denn auch. Schon vorher zogen zehnminütige Böen mit dickem Hagel über den See und das erwischte uns genau wieder kurz vor Zielende der ersten Wettfahrt, die Stephan Giesen dann abbrach (Bild dazu siehe oben). Aber die Bilanz konnte sich bereits sehen lassen: gebrochener Mast, gerissene Segel, Ruderkoker gebrochen. Das Anlegen gestaltete sich bei mir zum Glückmanöver. Anders als bei Mitseglern erreichte ich ohne Ramming den Steg und Reiner hielt mich, auf hagelglatten Brettern stehend, fest und hakte auch die Festmacher nach etlichen Versuchen bei tanzendem Bug und Heck ein. Für mich stand sofort fest. Das wars! Wir kranten aus und genossen das Nachmittags- und Abendprogramm. Von den 20 angereisten Teilnehmern absolvierten 14 mindestens eine Wettfahrt. Der Rest fand sich gemeinsam mit mir auf dem 15. Platz wieder.
Wolfgang Grupe, der vor 10 Jahren die erste Regatta mit einem neu gekauften 2.4er auf dem Baldeneysee segelte, schenkte zur Erinnerung allen Teilnehmern eine Schnapsflasche mit persönlichem Gruß. Übrigens wurde er damals 13., was ja bekanntlich eine Glückszahl ist, wie seine zehnjährige Freude am 2.4mR beweist (siehe damalige Ergebnisliste).
Alle Ergebnisse vom EssenRuhrCityCup hier
MünsterCup 13./14. April
Nicht ganz so dramatisch, aber windmäßig durchaus auch heftig ging es auf dem Aasee in Münster zu. Zumindest schien die Sonne und die Luft stieg auf 20 Grad und mehr. Da kamen Sommergefühle auf. Erneut wehte es aus Südwest, diesmal aber mit maximal 22 Knoten. Die Richtung ist für den Aasee optimal (und selten!), so dass eine „richtige“ Kreuz zustande kam. Wir schafften am Samstag 3 Wettfahrten. Ich kämpfte mit (neuen) Einstellungen am Boot, mit meiner unzureichenden Reaktionsfähigkeit, mit Tonnenberührung und Regelverletzung Bb vor Stb, die ich jeweils mit 360 Grad-Kreisen tilgte, und einigen Unzulänglichkeiten mehr. Heraus kam bei 19 Teilnehmern ein 12., 3. und 10. Platz.
Am Samstag war es deutlich abgeflaut, obwohl auch da noch plötzliche kurze Böen mit durchaus 20 Knoten reinplatzten. Der Wind hatte auf West gedreht, was nicht optimal am Aasee ist … Bei mir lief es jetzt allerdings wie in den letzten Jahren unter diesen Bedingungen hervorragend. Ich wurde zweimal 2., nachdem ich zwischenzeitlich durchaus auch geführt hatte. Aber einmal schlug mich Michael Jakobs und in der letzten Wettfahrt Ulli Libor, der damit knapp vor Michael insgesamt siegte. Ich wurde insgesamt 5.
Auf dem Wasser und an Land war eine überaus harmonische Stimmung unter allen Teilnehmern. Darin eingeschlossen waren auch die Organisatoren, die darübert hinaus großartige Arbeit beim Kranen, auf dem Wasser und mit der Verpflegung leisteten. Danke Euch allen!
Zuletzt noch ein persönliches Wort an meine Landcrew: Christine und Julia, ihr habt mich wieder einmal hervorragend betreut! Ohne euch käme ich nicht mehr aufs und vom Wasser!! Übrigens war das meine 350. Regatta, von denen Du, Christine, 59 und Du, Julia, 57 Regatten mit mir zusammen aktiv auf dem Wasser ward.
Alle Ergebnisse vom MünsterCup hier.
