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Zwischenruf: Nachhaltigkeit beim Kauf eines E-VW

Zwischenruf: Nachhaltigkeit beim Kauf eines E-VW
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Der große Volvo ist ein Hybrid, da die Fahrten zu den Regatten in Europa mit reinen E-Autos wegen ihrer geringen Reichweiten nicht vernünftig bewältigt werden können. Anders sieht es mit dem Zweitwagen aus, den insbesondere Christine in der Stadt fährt. Daher fiel kürzlich die Entscheidung, das bisherige Zweitauto durch einen reinen Elektrostromer zu ersetzen. Nach einiger Zeit entschieden wir uns für den ID.3 von VW, in den nicht nur Einkäufe hineinpassen, sondern auch der Rollstuhl. Erstmalig wollten wir uns darüber hinaus ein Leasing-Fahrzeug anschaffen, in erster Linie weil das Risiko des Wertverfalls beim Leasinggeber liegt, während es beim Kauf bei uns liegen würde. Angesichts der rasanten technischen Entwicklung bei den Batterien und des schonenden Stromverbrauchs schien das sinnvoll. Soweit so gut.

Aber dann ging das Drama los: Das Vertragswerk umfasst 16 Seiten, wird mir per Mail als pdf übersandt und erfordert von mir innerhalb des Dokuments neun Unterschriften zum Vertrag selbst, Datenschutz, persönlichen Daten usw. Mir wurde gesagt, ich könnte das zuhause unterschreiben und dann als pdf-Dokument an den Verkäufer senden. Das schien mir zeitgerecht. Ich nutzte zur Unterschrift eine von mir handschriftliche und dann gescannte Unterschrift, die ich mit Hilfe meines pdf-Programms an die richtigen Stellen setzte und bekam die Rückmeldung der VW Leasing:

„… dass diese den Vertrag lediglich mit einer handschriftlichen Unterschrift akzeptieren. Ich würde Sie bitten, den Vertrag handschriftlich zu unterzeichnen. Anschließend können Sie diesen gerne einscannen und via Mail zu senden.“

Verwundert druckte ich die Seite mit den drei Unterschriften für das Leasing aus, unterschrieb über den bisherigen Unterschriften noch einmal „handschriftlich“ und scannte die Seite.
Einige Tage später kam folgende Mitteilung:

„Nach etwas längeren Diskussionen kommen wir jedoch leider nicht um die Unterschrift via „Kugelschreiber“ auf allen Seiten herum. Dies bezogen muss ich Sie leider um die Unterschrift auf allen Seite bitten.“

Fragen dazu:

  • Wo sind wir im deutschen digitalen Entwicklungsland angekommen?
  • Muss ich, um nachhaltig Auto zu fahren, umfangreich Bäume abholzen und zu Papier verarbeiten?
  • Wo ist der Unterschied zwischen meiner handschriftlichen Unterschrift auf einem gescannten und wieder ausgedruckten Papier, das anschließend von mir erneut gescannt wird, und meiner vor einiger Zeit handschriftlichen Unterschrift, die eingescannt und in ein vorhandenes Papier eingebracht wurde?

Grotesk!

Nachtrag: Aber damit nicht genug. Nachdem ich Ende Februar den Vertrag – wie auch immer – unterschrieben hatte, bekam ich 14 Tage (!) später die Nachricht, dass ich für das Fahrzeug 20 Euro monatlich mehr an Leasingraten zu entrichten habe, weil der Behindertenrabatt (der bei jedem Autokauf und Hersteller seit Jahren üblich ist) nicht zusammen mit dem E-Mobilitäts-Bonus gewährt werden kann. Von weiteren Versuchen, bei VW ein E-Auto zu erstehen, nahm ich daraufhin endgültig Abschied. Nicht wegen der 20 Euro, sondern wegen der nicht hinnehmbaren Verkaufspraktiken, die jedes Vertrauensverhältnis zerstören.

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One Comment

  • Herr Schütte

    Das ist grotesk und Deine Entscheidung nachvollziehbar. Grundsätzlich ist aber Leasing nicht ganz so sorgenfrei wie Du am Anfang vermutest (Risiko angeblich nicht beim Leasingnehmer). Ich habe einmal in 57 Jahren Autobesitz geleast, danach nie wieder und auch immer jeden PKW sofort bar bezahlt, keine Raten.

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