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Michael Kempf baut Hausboot

Michael Kempf baut Hausboot
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Mehr als zwei Jahrzehnte segelte Michael Kempf das Einmann-Boot 2.4mR, immer ausgeglichen und zufrieden damit, die Freiheit auf dem Wasser mit uns anderen genießen zu können. Dann trafen ihn erneut harte gesundheitliche Zeiten mit Operationen und längeren Krankenhausaufenthalten. Er musste die Segelei aufgeben und spendete sein Boot der Deutschen 2.4mR Klassenvereinigung, wo GER 9 seitdem unter dem Namen „Kämpfer“ von verschiedenen Seglern genutzt wird.

Der Bootsname wurde nach dem Spender benannt, denn ein Kämpfer war Michael eh und je. Ein halbes Jahr, nachdem der damals 20-jährige Geselle beim Ausmessen eines Dachstuhls in die Tiefe stürzte, kehrt er als Rollstuhlfahrer in den elterlichen Betrieb zurück – nur wenige Tage nach seiner Entlassung aus der Reha-Klinik. ,,Mir war sofort nach dem Unfall klar, dass ich in meinem Beruf weiterarbeiten werde“, sagt er. ,,Etwas anderes kam für mich nie in Frage.“ Und er machte seinen Meister und führte das mittlerweile fast 100-jährige Familienunternehmen Kempf Holzbau GmbH im saarländischen St. lngbert sehr erfolgreich. Im Jahre 2015 erhielt er für den „Beachtenswerten Lebensweg eines Unternehmers mit Behinderung“ eine besondere Auszeichnung, wie auf dieser Webseite früher berichtet wurde.

Jetzt macht er wieder Schlagzeilen. Die St. Ingberter Zeitung berichtet über den Bau seines neuen Hausbootes. Den schwimmenden Untersatz aus Stahl mit Motor sowie Kraftstofftank, Trink- und Abwassertank hat er nach seinen Vorstellungen bauen lassen. Aber den gesamten Aufbau mit Schlaf-, Wohnzimmer, Bad, Küche und Veranda hat er selbst gebaut – in Holz, nachhaltig und ohne Kunststoff-Verbundstoffe wie es ansonsten üblich ist. Im Frühjahr geht es auf die Saar und von dort wird er zusammen mit seiner Frau Gerlinde auch die Mosel und die französischen Kanäle befahren.

Michael im Haus – noch ohne Boot

Das Ganze geht natürlich nicht ohne Komplikationen. Der Bau der Bootsschale verzögerte sich immer mehr aufgrund von Lieferproblemen bei den verschiedensten Materialien. Zuletzt konnte der fertige Rumpf nicht von Magdeburg ins Saarland transportiert werden, weil die Fahrgenehmigung wegen Überbreite angesichts einer neuen Baustelle auf der Autobahn bei Frankfurt hinfällig wurde und alles bei den verschiedenen Durchfahrts-Bundesländern neu beantragt werden musste.

Aber jetzt soll es Ende des Monats klappen. Dann heißt es spätestens im Frühjahr Stapellauf und anschließend

„Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!“

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One Comment

  • Dorothee Burri

    Das ist Lebenskunst: sich vom täglichen Muss der Zwänge lösen, verzaubern lassen vom Zauber des Augenblicks…
    Wünsche Euch Beiden für Eure Pläne alles Gute und vor allem: habt Freude und genießt Euer Leben.

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